Das Wählrad erklärt: 5 Nikon-Kameramodi, die ihr kennen solltet

John Bogna Camera 101 29 Mai 20253 Minuten Lesezeit
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Von automatisch bis manuell – so findet ihr die richtige Einstellung für euch

Jeder kennt diesen Moment der Verwirrung beim Anblick des Funktionswählrads einer neuen Kamera. Wenn das auch auf euch zutrifft, macht euch keine Sorgen. Hier erklären wir genau, was die einzelnen Kameramodi sind und wofür sie verwendet werden.

Was genau sind Kameramodi?

Kameramodi sind voreingestellte Funktionen, mit denen eure Kamera Fotos mit bestimmten Einstellungen fotografiert. So müsst ihr euch nicht darum kümmern – außer im manuellen Modus, in dem ihr alle Einstellungen selbst ändern könnt. Aber dazu kommen wir später.

Einsteiger:innen verwenden oft die Automatik, Blendenautomatik oder Zeitautomatik. Aber auch Profis nutzen diese Modi, je nachdem, wie sie arbeiten und was sie wollen. Welche ihr verwendet, hängt davon ab, was ihr fotografiert.

Eure Nikon-Kamera verfügt über fünf Hauptmodi sowie eine Reihe von Modi, die individuell angepasst werden können. Die Hauptmodi sind:

  • Automatisch
  • Programmautomatik
  • Blendenautomatik
  • Zeitautomatik
  • Manuell

Schauen wir uns jeden einzelnen im Detail an, beginnend mit dem einfachsten: Auto-Modus.

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Das steckt in der Kameratasche

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Die Nikon Z50II im Auto-Modus

Automatikmodus

„Auto“ ist der stressfreie Modus. Die Kamera passt die Einstellungen (Belichtung, Blende und ISO-Empfindlichkeit) automatisch an die Umgebung an, sodass ihr euch ganz auf das Foto konzentrieren könnt.

Für den Einstieg ist der Automatikmodus praktisch. Man kann sich zunächst auf Bildausschnitt und Komposition konzentrieren ohne die Details zu berücksichtigen, und sich daran gewöhnen, eine Kamera in der Hand zu halten. Die meisten Leute fangen hier an, bis sie lernen wollen, wie sie die Kameraeinstellungen besser steuern können – bis hin zum manuellen Modus.

Ein Nachteil beim Automatikmodus ist, dass man keine kreative Kontrolle über die Belichtung hat und die Bilder durch die gleichmäßige Belichtung „flach“ wirken können. Dank der neuen Nikon-Technologie, die Deep-Learning-KI verwendet, wird die Automatik aber immer besser.

Programmautomatik

Das „P“ auf dem Funktionswählrad. In diesem Modus werden Belichtungszeit und Blende automatisch eingestellt, während ihr die ISO-Empfindlichkeit selbst bestimmen könnt. Das ist einer der ersten Schritte, um das Belichtungsdreieck zu meistern, wenn ihr später auch komplett manuell arbeiten wollt.

Kurz gesagt, die ISO-Empfindlichkeit bestimmt, wie empfindlich der Sensor der Kamera auf Licht reagiert. Im P-Modus könnt ihr in Echtzeit sehen, wie sich die ISO-Empfindlichkeit auf die Belichtung eures Bildes auswirkt. Ihr bekommt ein Gefühl dafür und lernt mit ihr umzugehen. Beispielsweise sie bei starkem Licht zu senken und bei wenig Licht zu erhöhen.

Mehr dazu: Was ist ISO-Empfindlichkeit?

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Die gleiche Szene, verschiedene Kameramodi: Automatik, Programmautomatik (P), Zeitautomatik (A) und Blendenautomatik (S)

Blendenautomatik

Das „S“ auf dem Funktionswählrad. Mit der Blendenautomatik könnt ihr die Belichtungszeit der Kamera von Hand einstellen, während die Kamera die Blende automatisch anpasst.

Stellt die Kamera auf „Auto ISO“ und ihr könnt anhand der gewählten Belichtungszeit sehen, wie die drei Einstellungen zusammenwirken. Wenn ihr zum Beispiel eine kurze Belichtungszeit wählt, wählt die Kamera möglicherweise eine größere Blendenöffnung, um mehr Licht einzulassen. Für noch mehr Kontrolle könnt ihr die ISO-Empfindlichkeit auch manuell einstellen.

Ihr lernt auch, wie man mit einer kürzeren Belichtungszeit schnelle Bewegungen einfriert. Wenn ihr verstanden habt, wie sich die Belichtungszeit auf eure Bilder auswirkt, könnt ihr mit längeren Belichtungszeiten und kreativen Bewegungsunschärfen experimentieren.

Mehr dazu: Was ist die Belichtungszeit?

Zeitautomatik

Dieser Modus funktioniert wie die Blendenautomatik, nur dass ihr die Blende selbst einstellt und die Kamera die Belichtungszeit automatisch wählt. Das „A“ auf dem Funktionswählrad. Auch hier könnt ihr entweder die automatische ISO-Empfindlichkeit wählen oder die ISO-Empfindlichkeit manuell einstellen.

Die Blende (auch Blendenzahl oder Blendenwert), bestimmt, wie viel Licht durch das Objektiv der Kamera fällt. Wenn ihr mit diesem Modus herumspielt, lernt ihr, wie ihr die anderen Belichtungseinstellungen verwenden könnt, um die Blende auszugleichen, und wie sich die Blende auf die Tiefenschärfe auswirkt.

Größere Blendenöffnungen sorgen für einen unscharfen Hintergrund, kleinere Blendenöffnungen erhöhen die Bildschärfe. Fotografiert dasselbe Motiv mit verschiedenen Blenden, um zu sehen, wie sich die Tiefenschärfe verändert.

Mehr dazu: Was ist die Blende?

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Gleiche Szene, unterschiedliche Einstellungen: Im manuellen Modus habt ihr die volle Kontrolle

Manueller Modus

Das „M“ auf dem Funktionswählrad steht für den manuellen Modus. Er bietet euch die höchste Kontrolle über die Kameraeinstellungen. Belichtungszeit, Blende und ISO können separat eingestellt werden. Im manuellen Modus könnt ihr, wie in den anderen Modi, entweder eine bestimmte ISO-Empfindlichkeit oder „Auto ISO“ auswählen.

Das manuelle Einstellen macht euch zwar nicht automatisch zu großartigen Fotografen:innen, aber ihr habt damit viel mehr kreative Kontrolle über die Belichtung als mit den anderen Modi. Ihr könnt sowohl die Belichtung als auch die Tiefenschärfe steuern. Ihr könnt eine kurze Belichtungszeit wählen und die ISO-Empfindlichkeit erhöhen, um das auszugleichen.

Um das Beste rauszuholen, solltet ihr wissen, wie die Belichtungseinstellungen im manuellen Modus zusammenwirken. Wenn ihr nicht wisst, dass eine kürzere Belichtungszeit weniger Licht einfängt, wisst ihr auch nicht, dass ihr die Blende öffnen oder die ISO-Empfindlichkeit erhöhen müsst, um das auszugleichen. Das Resultat ist ein dunkles Bild.

Es wird oft empfohlen, vor dem manuellen Modus erst die anderen Modi zu beherrschen, um das Belichtungsdreieck zu verstehen. Aber das ist nicht unbedingt nötig. Ihr könnt auch gleich im manuellen Modus starten – und einfach die Herausforderung annehmen. Es kommt ganz drauf an, wie ihr lieber lernt. Also probiert einfach aus, was euch am besten passt.

Eine vollständige Übersicht über das Funktionswählrad eurer Nikon-Kamera findet ihr im offiziellen Online-Handbuch.

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