Was auf eine Fotosafari mit muss
Mit diesen Tipps vom preisgekrönten Naturfotografen Roie Galitz holt ihr das Beste aus eurem Safari-Abenteuer heraus.
„Tiere halten sich an kein Drehbuch, also muss man auf alles gefasst sein“, scherzt der mehrfach ausgezeichnete Naturfotograf, Naturschützer und Unternehmer Roie Galitz. „Mit einer Kamera wie der Nikon Z9 kann ich kreativer sein, weil ich mich um weniger technische Sachen kümmern muss.“
Vorbereitung und vorausschauendes Denken sind das A und O für gelungene Fotos – ganz besonders in der Wildlife-Fotografie. Das gilt vor allem an extremen und abgelegenen Orten wie auf Safaris, wo die richtige Ausrüstung einfach essentiell ist. Roie, der oft in rauen, entlegenen Gegenden auf der ganzen Welt unterwegs ist, ist regelmäßig in der BBC und in National Geographic zu sehen. Eine gute Ausrüstung ist für ihn nicht nur wichtig, sondern überlebenswichtig: „Für eine Safari ist gute Vorbereitung ein Muss. Man ist an abgelegenen Orten mit eingeschränktem Zugang zu Ressourcen unterwegs. Daher ist die richtige Ausrüstung super wichtig. Je besser die Ausrüstung, desto weniger Einschränkungen hat man. Man ist flexibler und erzielt bessere Ergebnisse.“

Roie Galitz
Das steckt in der Kameratasche

Die komplette Ausrüstung
Das sind die besten Kameras
Was er für eine Safari genau einpackt, zeigt Roie anhand seines bewährten Lowepro BP 550 AW II, einem robusten 40-Liter-Rucksack, in dem eine Menge Ausrüstung Platz findet. Dazu gehören drei Kameras – und hier hat der in Tel Aviv lebende Fotograf keine Zweifel, was mit muss. „Die Nikon Z9 und die Z8 sind fantastische Kameras“ schwärmt er. „Ihre Performance ist einfach umwerfend. Man muss sich keinerlei Gedanken über das Scharfstellen machen, und das Ganze bei 20 Bildern pro Sekunde im RAW-Format. Sie sind momentan die Besten, keine Frage. Sie sind einfach genial.“ Zu den Nikon Z8 und Z9 kommt die Nikon Z7II. „Ich verwende die Z7II mit einem Fernauslöser und lasse sie mit einem Weitwinkelobjektiv wie dem NIKKOR Z 14-24mm f/2.8 S stehen, falls ein Elefant, ein Gepard oder ein anderes Tier vorbeikommt und sich eine Gelegenheit für eine schöne Weitwinkelaufnahme ergibt“, fügt Roie hinzu.
Roies Objektive
Apropos Objektive: Naheliegend wäre, dass Roie ein Fan von Teleobjektiven ist. Er erklärt, warum das nicht so ist: „Ich verwende gerne große Objektive, aber ich mag die Ergebnisse mit Weitwinkelobjektiven lieber. Ich würde sagen, das NIKKOR Z 24-70mm f/2.8 S ist mein Lieblingsobjektiv – das ist für einen Wildlife-Fotografen nicht gerade typisch. Mit diesem Objektiv muss man ganz nah an das Tier herangehen. So kann man sowohl das Tier als auch seine Umgebung einfangen und nicht nur ein isoliertes Motiv. Ich arbeite tatsächlich lieber mit kürzeren Brennweiten wie einem 24 bis 70 mm oder dem NIKKOR Z 70-200mm f/2.8 VR S als mit dem NIKKOR Z 600mm f/4 TC VR S oder dem NIKKOR Z 400mm f/2.8 TC VR S. Man spürt die Nähe zum Tier einfach besser.
Er hat im Rucksack genug Platz, um all diese Objektive mitzunehmen sagt Roie. „Als Fotograf:innen müssen wir uns Gedanken machen über die Bedingungen, unter denen wir fotografieren, und welche Bilder wir am Ende haben wollen. Das habe ich im Hinterkopf, wenn ich meine Ausrüstung wähle“, sagt der 70-fach international ausgezeichnete Fotograf. „Wenn ein Tier weit weg ist, kann ich mit dem 600-mm-Objektiv und dem eingebauten Telekonverter auf 840 mm zoomen. Das ist super praktisch, um Tiere in der Ferne zu fotografieren. Ja, das 400 mm f/2.8 ist besser bei wenig Licht, aber das 600 mm gibt mir mehr Reichweite. Manchmal zählt jeder Millimeter. Auf Safari in Afrika braucht man manchmal ein langes Objektiv, um eine Verfolgungsjagd oder einen tödlichen Biss einzufangen. Es kann nah am Fahrzeug sein, aber manchmal ist es auch weiter weg – deshalb ist die Reichweite wichtig.“
Welches ist das beste Objektiv für den Anfang, das nicht so viel kostet? „Auf jeden Fall das NIKKOR Z 180-600mm f/5.6-6.3 VR oder sogar ein kürzeres Objektiv wie das NIKKOR Z 70-200mm f/2.8 S“, rät Roie. Ich sag immer, der wichtigste Teil der Ausrüstung ist 5 cm hinter dem Sucher. Jedes bisschen Ausrüstung ist eine Einschränkung, eine Barriere zwischen uns und dem Bild. Je besser die Ausrüstung, desto weniger Einschränkungen hat man. Man ist flexibler und erzielt bessere Ergebnisse. Aber ich bin echt positiv überrascht von dem 180-600-mm. Wenn ihr die Grenzen eines Objektivs, seine Stärken und Schwächen kennt, könnt ihr echt tolle Ergebnisse erzielen. Richtig eingesetzt, werden die meisten Fotograf:innen keinen Unterschied erkennen zwischen einem Foto, das mit dem NIKKOR Z 180-600mm f/5.6-6.3 VR aufgenommen wurde, und einem Foto mit dem NIKKOR Z 600mm f/4 TC VR S.

„Das Verhalten eines Tieres erzählt eine Story. Es ist flüchtig, es kommt so vielleicht nie wieder, und je spezieller dieses Verhalten ist, desto mehr beschäftigt man sich mit dem Foto. Das ist wichtig, wenn ihr eure Bilder bei Wettbewerben einreicht oder sie Redakteur:innen von Magazinen zeigen wollt.“ Z9 mit NIKKOR Z 400mm f/2.8 TC VR S, 400 mm, f/2.8, 1/500 s, ISO 800, ©Roie Galitz
Das steckt außerdem in der Kameratasche
In der gepolsterten Tasche hat Roie zudem mehrere Speicherkarten und Speichergeräte, weil er seine Bilder vor Ort immer mehrmals sichert. Er nutzt ein MacBook Pro für die Bearbeitung und zusätzliche Datensicherheit. Ein Stativ, ein Einbeinstativ und Videoköpfe sorgen für zusätzliche Stabilität und ermöglichen Aufnahmen aus niedrigen Winkeln. Die DJI Mavic 3 Pro Drohne setzt er zusätzlich für Luftbilder ein.
In seinem aufgegebenen Gepäck hat Roie für Komfort und Schutz lange Hosen, langärmelige Oberteile, Wanderschuhe, eine Sonnenbrille und ein Bufftuch zum Schutz vor Staub und Insekten. Zu seinen weiteren Reiseutensilien gehören Insektenspray, Sonnencreme, sein Smartphone, eine 4.000-Lumen Nitecore 4K Taschenlampe und das Fernglas Nikon Monarch HG. Tarnkleidung dagegen findet er überflüssig. „Wenn man in einem Jeep sitzt, braucht man keine Tarnung“, lacht er. „Man muss sich nicht unsichtbar machen, wenn man in einem riesigen Metallfahrzeug steckt! Auch nicht, wenn man in einem Zelt liegt, das bereits getarnt ist! Für Tiere ist der Geruchssinn das wichtigste Mittel, um Gefahren zu erkennen. Das Sehen ist zweitrangig – die Tiere können euch trotzdem riechen. Camouflage hält das nicht auf. Es ist viel wichtiger sich in windabgewandter Richtung aufzuhalten.“

„Das NIKKOR Z 180-600 mm f/5,6-6,3 VR ist eine großartige Option für Tierfotograf:innen, vor allem bei kleinem Budget. Es liefert aber nicht die gleiche Qualität wie das NIKKOR Z 400 mm f/2,8 TC VR S, das ich wirklich sehr liebe. Die Qualität der Bilder mit dem 400-mm-Objektiv ist mein absolutes Ziel.“ Nikon Z9 mit NIKKOR Z 400mm f/2.8 TC VR S, 400 mm, f/2.8, 1/640 s, ISO 320, ©Roie Galitz
Ärger am Flughafen vermeiden
Obwohl er seine ganze Fotoausrüstung in einem zu dicht gepacktem Handgepäckstück verstaut, geht er davon aus, dass man in den allermeisten Fällen eine Lösung für das Problem finden wird – und im Zweifelsfall kostet es am Flughafen eben extra. „Wenn ich fertig gepackt habe, wiegt mein Handgepäck oft zwischen 16 und 20 kg, obwohl man normalerweise nur 8 bis 10 kg mitnehmen darf. Ich habe also mehr als doppelt so viel dabei, als ich eigentlich dürfte. Wie bekomme ich es also an Bord? Entscheidend ist, dass ihr kein Problem habt, solange sie eure Tasche nicht wiegen.“
Roie empfiehlt außerdem, Fluggesellschaften mit besonders strengen Regeln zu meiden. „Meiner Erfahrung nach kümmern sich die meisten Fluglinien nicht wirklich um das Gewicht von Rucksäcken“, sagt er. „Das machen vor allem die Billigfluglinien. Wenn sie mir doch Probleme machen, sage ich: „Das sind meine Objektive, die sind aus Glas, ein Laptop, Lithium-Batterien, die ich nicht im Frachtraum aufgeben kann, also muss ich alles mitnehmen.“ Ich erinnere sie an die Vorschriften der Fluggesellschaft, die besagen, dass Lithiumbatterien nicht aufgegeben werden dürfen und empfindliche Kameraausrüstung nicht aufgegeben werden sollte. Meistens klappt's, manchmal nicht, aber ich lächle viel und meistens interessiert's niemanden. In den 5 % der Fälle, in denen das ein Problem ist, frage ich einfach, wie viel die Tasche wiegen soll. Dann nehme ich alles raus, hänge mir die Kameras um den Hals, stecke die Objektive in die Hosentaschen, klemme mir meinen Laptop unter den Arm und bringe sie dazu, die fast leere Tasche neu zu wiegen. Dann packe ich alles wieder in die Tasche und los geht's …“

„Es ist wirklich wichtig, weiter runter zu gehen. Das wird oft unterschätzt. Versucht also immer, Tiere so tief wie möglich zu fotografieren. Ich habe verrückte Sachen gemacht – Rippen gebrochen, das Gesicht aufgeschürft – nur um diesen Low-Angle-Shot zu kriegen! Nikon Z9 mit NIKKOR Z 400mm f/2.8 TC VR S, 560 mm, f/4, 1/400 s, ISO 200, ©Roie Galitz
Wer eine Versicherung braucht
Da die Gesamtkosten für die Kameraausrüstung schnell in die Tausende gehen, rät Roie Fotograf:innen, egal ob Profis oder Hobbyfotograf:innen, dringend, eine gute Versicherung abzuschließen. Wer seine Ausrüstung für die Arbeit nutzt, sollte auf jeden Fall sicherstellen, dass die Police den professionellen Gebrauch, den Neuwert der Ausrüstung und internationale Reisen abdeckt. „Meiner Erfahrung nach zahlen Versicherungen nicht gerne aus“, sagt er. „Schließt unbedingt eine gute Versicherung ab, keine billige, sonst könntet ihr am Ende mit leeren Händen dastehen.“
Die richtige Ausrüstung, Vorbereitung und Versicherung sind für alle Naturfotograf:innen wichtig – besonders für diejenigen, die eine Safari planen. Für Roie geht es aber um mehr als nur Logistik. Er will mit seinen Bildern starke Geschichten erzählen, die zum Schutz der Natur inspirieren. „Dass ich an diese fantastischen Orte reisen, diese Storys erzählen, diese Bilder teilen und als Botschafter für die Tierwelt fungieren kann, ist meine Motivation“, sagt er. „Wenn ich Leute auf Expeditionen mitnehme, sorge ich dafür, dass sie mit großartigen Bildern zurückkommen, aber auch als Botschafter:innen für diese Regionen. Wir produzieren nicht nur Storys und Bilder. Mir geht's darum, die Umwelt zu verstehen, die Tiere zu respektieren und der Welt zu zeigen, warum sie wichtig sind.“

„Manche Leute denken, dass die Bearbeitung kein wichtiger Teil der Fotografie ist“, sagt Roie. „Dabei war die Nachbearbeitung schon immer Teil des Prozesses, schon zu Zeiten des analogen Films. Sie ist äußerst wichtig. Ihr könnt damit Dinge wie den Weißabgleich und die Belichtung anpassen und Details feiner abstimmen, um euer Bild ausdrucksstärker zu machen.“ Nikon Z9 mit NIKKOR Z 400mm f/2.8 TC VR S, 560 mm, f/4, 1/1000 s, ISO 100, ©Roie Galitz
Roies sieben Geheimnisse für den Erfolg bei Safaris
1. Näher ran
Je näher ihr seid, desto klarer ist die Sicht, mit weniger Dunst oder Störungen. Ihr könnt das Tier in seiner Umgebung fotografieren und erhaltet ein interessanteres und realistischeres Bild.
2. Tief runter
Wenn man von oben fotografiert, verlieren die Bilder an Wirkung. Wenn ihr aus der Augenhöhe des Tieres oder tiefer fotografiert, entsteht eine stärkere Verbindung zum Motiv. Versucht also immer, so tief wie möglich zu bleiben.
3. Verhalten aufnehmen
Verhalten ist die Königsdisziplin der Tierfotografie. Es erzählt eine Story. Verhalten ist ein kurzer Moment, ein Bruchteil einer Sekunde. Je ungewöhnlicher das Verhalten, desto interessanter das Foto.
„Letztendlich kommt es nicht nur auf Talent an. Es ist wichtig, das eigene Talent zu nutzen und weiterzuentwickeln, anstatt sich mit dem zu begnügen, was bereits da ist.“ Nikon Z9 mit NIKKOR Z 400mm f/2.8 TC VR S, 400 mm, f/2.8, 1/800 s, ISO 250, ©Roie Galitz
4. Kreativität
Erzählt mit Kreativität eine Story. Erstellt interessante Kompositionen. Verwendet natürliche Bildausschnitte. Holt etwas in den Vordergrund, dann euer Motiv und dann den Hintergrund. Teilt Bilder in Drittel auf. Nutzt Reflexionen.
5. Unterschätzt nicht die Bearbeitung!
Die Kamera nimmt auf, was sie sieht. Das ist nicht unbedingt das, was ihr gesehen habt. Mit der Bearbeitung könnt ihr das Bild richtig zur Geltung bringen und es stärker machen. Es reicht nicht, einfach das zu verwenden, was ihr habt, und es zu veröffentlichen. Durch die Bearbeitung kann ein gutes Foto zu einem ausgezeichneten Foto werden. Ihr könnt ein tolles Foto fotografieren und es zu einem herausragenden Bild machen.
6. Bilder teilen
Der Prozess beginnt mit der Planung, dann kommt das Fotografieren, dann die Bearbeitung. Am Ende geht es aber darum, die Fotos einem Publikum zu präsentieren. Wenn eure Bilder auf einer Festplatte sitzen und niemand sie sieht, haben sie ihren Zweck verfehlt.
7. Unternehmertum
Um mit Fotografie erfolgreich zu sein, reicht Talent allein nicht aus. Man muss auch unternehmerisch denken. Überlegt: „Wie kann ich meine Bilder, meine Fotografie, mein Talent und meine Ziele weiterentwickeln?“ Das schafft ihr, indem ihr Chancen nutzt! Es geht nicht nur darum, gut fotografieren zu können, sondern auch darum, Fähigkeiten gut einzusetzen.
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