Zeitrafferfilme mit der Z5II aufnehmen

Wir zeigen euch, wie ihr epische Zeitrafferaufnahmen macht, in denen zwei Stunden voller Lichtspiele und Dynamik auf 60 Sekunden komprimiert werden. Das Resultat? Wie im Kino!
Wenn es um traumhafte, kinoreife Reisebilder geht, sind die Nikon-Creators Céline Turina und Felix Wuerstle, das Duo hinter Memories from Abroad ganz in ihrem Element. Sie haben ein Talent dafür, alltägliche Reiseerlebnisse so aufzubereiten, dass sie zu kinoreifen Abenteuern werden. Ob abgelegene Zufluchtsorte oder verborgene Schätze in Europa: Ihr Feed strotzt nur so vor gleichermaßen interessanten wie visuell beeindruckenden Inhalten. Was 2019 als gemeinsames Hobby begann, ist heute ihre eigene florierende Marke, die Tausende online inspiriert. Hier verrät das Paar seine Geheimnisse für die Erstellung von Zeitrafferfilmen mit der Nikon Z5II. „Ganz ehrlich: Vor diesem Projekt hatten wir noch nie daran gedacht, einen Zeitrafferfilm zu machen“, verrät Céline. „Aber dann haben wir es mit der Z5II ausprobiert. Und wir waren wirklich beeindruckt.“ Felix stimmt zu: „Ich weiß noch, als wir uns das Ergebnis zum ersten Mal angesehen haben. Wir waren sprachlos! Ich bin so begeistert von dieser Möglichkeit. Dinge, die über einige Stunden passieren, werden in einem Film von etwa einer Minute Dauer komprimiert.“

„Memories from Abroad“ begann mit der Suche nach den besten Sonnenaufgängen auf Bali
Motiv und Standort festlegen
Felix: Zeitrafferfilme verwandeln statische Bilder in farbenfrohe, bewegte Szenerien. Sowas eignet sich zum Beispiel gut am Anfang oder Ende eines Reisefilms. Aber ein Zeitraffer kann auch als Übergang eingesetzt werden. Damit der Film anspricht, muss der Hintergrund passen. Er darf nicht zu gewöhnlich sein.
Céline: Wir haben uns über die besten Schauplätze für einen tollen Sonnenaufgang auf Bali informiert. Der Vulkan Batur in der Nähe von Kintamani gefiel uns besonders gut. Für eine Zeitrafferaufnahme bei Sonnenuntergang und zur blauen Stunde haben wir über mehrere Tage hinweg auf verschiedenen Reisfeldern experimentiert. Leider ohne Ergebnis. Die meisten Standorte lagen einfach nicht hoch genug, um unsere Anforderungen an eine atemberaubende Aussicht zu erfüllen. Aber in Munduk im Norden Balis passte alles perfekt. Aus 1.200 Meter Höhe konnten wir vom Bergrücken ins Tal blicken. Das Panorama erstreckte sich bis zum Ozean. Sogar Java konnten wir sehen! Es fühlte sich wie der ideale Ort an. Hier wollten wir unsere Aufnahmen machen.
Felix: Es ist sehr wichtig, nach Motiven zu suchen, die Bewegung bieten: Wolken, Wellen, Straßenverkehr, solche Sachen. Sich bewegende Elemente verleihen dem Zeitrafferfilm Dynamik und Leben. So wirkt es mehr wie ein cineastischer Strom und nicht so statisch. Auch markante Formen sollten im Bild sein – wie Vulkankämme, die Skyline einer Stadt usw. Nicht zu vergessen sind die Vordergrundelemente der Landschaft oder ein Bauwerk. So wird Tiefe erzeugt. Und natürlich muss man die wechselnden Lichtverhältnissen beachten. Genau darum war der Vulkan perfekt für uns. Zu Beginn ist er ganz in Schwarz getaucht, doch dann beginnt er, zu leuchten. Aus Schwarz wird Violett und Rosa. Dann folgen Gelb- und Orangetöne, bis schließlich die Sonne erscheint. Bei Sonnenuntergang läuft das Farbenspiel in umgekehrter Richtung ab. Es ist ein unglaublicher Anblick. Man sieht, wie sich jeder Schatten entfaltet und Verborgenes preisgibt. Dieses etwa zwei Stunden währende Schauspiel fängt der kurze Zeitrafferfilm ein. Achtet unbedingt auf die Aufnahmerichtung. Prüft, in welche Richtung die Kamera zeigt (Westen, Osten usw.). Schaut euch den Wetterbericht an. Informiert euch über Wolken. Kommt früh genug, damit ihr den Bildausschnitt sorgfältig auswählen könnt.
Céline und Felix bereiten auf Bali eine Zeitrafferaufnahme vor
Nikon Z5II vorbereiten
Felix: Wir haben das NIKKOR Z 24-200mm f/4-6.3 VR an der Z5II verwendet und eine Brennweite von 24 mm für die Videos gewählt, um die gesamte Landschaft einzufangen und das Beste aus dem Farbenspiel herauszuholen. Die elektronische Verschluss arbeitet leise und ohne Vibrationen.
Céline: Ein Stativ ist für Zeitrafferaufnahmen absolut unerlässlich. Schließlich müsst ihr die Kamera zwei Stunden ruhig halten. Schon die kleinste Bewegung kann die Sequenz ruinieren. Mit einem Stativ dagegen ist maximale Stabilität und ein gleichbleibender Bildausschnitt über den gesamten Zeitraum garantiert.
Verwenden der Funktion „Zeitrafferfilm“
Felix: Die Kamerafunktion „Zeitrafferfilm“ ist ganz einfach zu nutzen. Ich finde es großartig, dass das Ergebnis direkt eine 4K-Videodatei ist. Ihr aktiviert die Funktion im Menü „Fotoaufnahme“ mit der Option „Zeitrafferfilm“. Ein Intervall von drei Sekunden liefert flüssige Bewegungen und hält die Datei relativ klein.
Céline: Wir empfehlen euch, die Aufnahme länger anzusetzen als nötig. Für diese Aufnahme haben wir zwei Stunden gewählt, damit wir sie später auf die besten 45 bis 60 Sekunden zuschneiden können. Außerdem macht es sich gut, im Dunkeln zu beginnen und bei Tageslicht aufzuhören – oder umgekehrt.
Felix: Mit dem Belichtungsausgleich konnten wir kleine Helligkeitssprünge reduzieren. Das ist echt hilfreich, wenn man im Zeitautomatik-Modus arbeitet. Für ein maximales Sichtfeld und beste Qualität haben wir FX als Bildfeld gewählt. Als Einstellung für Bildgröße/Bildrate haben wir 4K 25p verwendet. Das führt zu einer kinoähnlichen Bildfolge. Mit dem Videoformat MOV erhalten wir eine höhere Qualität und haben später beim Color Grading mehr Freiheiten. Apropos Color Grading: Ich würde vorschlagen, es nicht zu übertreiben, denn die Farben sind auch so schon kräftig genug. Wenn ihr die richtigen Einstellungen vorgenommen habt, kommen Rot-, Orange- und dunkle Blautöne gut zur Geltung. Zu viel Color Grading lässt den Film unrealistisch wirken.
Warten auf den Sonnenaufgang
Spezifische Einstellungen
Céline: Wir haben eine Blende von f/8 gewählt, damit die gesamte Szene garantiert scharf bleibt. Mit ISO 200 verhindern wir ein Flimmern, das bei automatischer ISO-Wahl gestört hätte. Da wir im Modus Zeitautomatik gearbeitet haben, war die Belichtungszeit auf Automatik eingestellt. So werden Änderungen des Lichteinfalls kompensiert. Die Z5II war das perfekte Werkzeug für dieses Projekt.
Felix: Der Weißabgleich sollte je nach Wetterlage für direktes Sonnenlicht oder Wolken eingestellt werden. Fürs Scharfstellen haben wir AF-S gewählt und den Horizont in den Fokus gerückt. Anschließend haben wir die manuelle Sperre verwendet, damit er es auch blieb.
Abschließende Gedanken
Céline: Die Funktion für Zeitrafferfilme mit der Z5II ist so einfach zu bedienen, dass jeder sie ausprobieren sollte. Ich finde das Ergebnis sogar noch schöner als ich den Sonnenuntergang damals empfunden habe. Unsere nächste Reise geht zum Fuji in Japan. Wir sind wirklich gespannt darauf, welchen kreativen Weg wir dort einschlagen werden.
Die Nikon Z5II – getestet und für gut befunden
Die Nikon Z5II kennenlernen

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