Welche Objektive brauche ich als Porträtfotograf:in? Die Grundausrüstung für jedes Level

Nikon Team Technologie und Know-how08 Sept. 20239 Minuten Lesezeit
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Die Wahl der richtigen Objektive ist nicht ganz einfach, wenn man aus dem Vollen schöpfen kann. In diesem Leitfaden klären wir Brennweite, Lichtstärke und Blende – und finden das beste Objektiv für euer Budget. Egal, ob ihr Neuling, Hobbyfotograf:in oder Profi seid.

Die Wahl des Objektivs kann über den Erfolg eines Fotos entscheiden – es macht den Unterschied zwischen flach wirkenden Bildern und solchen, die vor Leben nur so sprühen. Doch bei der breiten Palette an NIKKOR-Objektiven kann die Wahl des richtigen Objektivs knifflig werden: Festbrennweite oder Zoom? Lichtstärke 1:1,4 oder 1:2,8? Ganz gleich, ob ihr mit dem Fotografieren beginnt oder eure Sammlung erweitern wollt: Das richtige Objektiv ist der Schlüssel zu eurer kreativen Vision. Lest weiter und entdeckt unseren Leitfaden zur Auswahl der besten NIKKOR-Objektive für eure Porträtfotografie.

Die Brennweite wählen

Kameraobjektive werden in der Regel durch ihre Lichtstärke bzw. den Blendenwert und ihre Brennweite beschrieben. Die Lichtstärke ist die maximale Größe der Öffnung, durch die das Licht zum Sensor gelangt. Je niedriger die Zahl, desto größer die Öffnung. Die Brennweite ist nicht die tatsächliche Länge des Objektivs, sondern der Abstand zwischen dem Punkt, an dem die Lichtstrahlen im Objektiv zusammenlaufen und ein scharfes Bild ergeben, und dem Sensor. Diese Strecke wird in Millimetern angegeben.

Bei Objektiven mit einer längeren Brennweite fällt die Tiefenschärfe tendenziell geringer aus, sodass sich entfernte Objekte fokussieren lassen. Bei kurzen Brennweiten wird eine höhere Tiefenschärfe erreicht, sodass nahezu der gesamte Bildbereich scharf abgebildet wird. Hinzu kommt, dass die relative Brennweite bei einer DX-Kamera (Zfc, Z30, Z50) anders ist als bei einer FX-Vollformatkamera (zum Beispiel Z5, Z6II und Z9). Das liegt daran, dass der Sensor einer DX-Kamera 1,5-mal kleiner ist als der FX-Sensor. Wenn man zum Beispiel ein 50-mm-Objektiv auf eine DX-Kamera setzt, erhält man tatsächlich den Bildwinkel und die Vergrößerung ähnlich einem 75-mm-Objektiv auf einer FX-Kamera. Die einfache Rechnung: 50 × 1,5 = 75. Ihr könnt jedoch Objektive sowohl an DX- als auch an FX-Kameras verwenden.

Ihr möchtet mehr über die Brennweite erfahren? Unseren Leitfaden findet ihr hier.

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Festbrennweite oder Zoomobjektiv?

Nun, da ihr über die Brennweite Bescheid wisst, lasst uns über Zoom- und Festbrennweitenobjektive sprechen. Zoomobjektive bieten eine variable Brennweite. Sie ermöglichen den Wechsel zwischen verschiedenen Bereichen, ohne ständig das Objektiv tauschen zu müssen. Sie werden oft als „All-in-One-Objektive“ bezeichnet. Ihre Stärke liegt darin, dass sie ein Maximum an Vielseitigkeit bieten, ohne dass ihr schwer tragen müsst. Objektive mit fester Brennweite haben einen großen Vorteil: durch ihre meist größere Blendenöffnung eignen sie sich hervorragend für Aufnahmen bei schwachem Licht und ermöglichen eine bessere Trennung zwischen einem scharfen Motiv und einem unscharfen Hintergrund.

Als Nächstes solltet ihr euch überlegen, wie ihr euer Porträt gestalten möchtet. Porträts müssen keine Nahaufnahmen sein. Ihr könnt experimentieren – mit mittelweiten Aufnahmen, „Cowboy“-Aufnahmen (Aufnahmen von Kopf bis Oberschenkel, Halbtotale) oder sehr weiten Aufnahmen (hier ist ein Weitwinkelobjektiv sehr nützlich). Es gibt keine allgemeingültigen Regeln für die Aufnahme des perfekten Porträts. Lasst euch daher auch nicht einreden, dass Weitwinkelobjektive tabu sind.

Porträts erfordern eine sorgfältige Wahl des Bildausschnitts. Einerseits möchtet ihr nichts im Bild haben, was das Auge ablenken könnte. Andererseits müsst ihr einen ausreichenden Abstand zwischen euch und eurem Motiv einhalten, damit es nicht zu Verzeichnungen kommt. Übung macht wie immer den oder die Meister:in Die Ausrüstung ist vielleicht die halbe Miete – aber um den idealen Blickwinkel zu finden, braucht man Erfahrung.

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So funktioniert die Blende

Als Nächstes müsst ihr die Lichtstärke wählen. Es gibt zwei Arten von Objektiven: solche mit variabler Lichtstärke und solche mit einer festen. Bei Objektiven mit variabler Lichtstärke, wie dem NIKKOR Z DX 16-50mm f/3.5-6.3 VR, ändert sich die Lichtstärke je nach Brennweite: Je näher man an 50 mm heranzoomt, desto mehr schließt sich die Blende und lässt weniger Licht durch. Nicht alle Zoomobjektive haben eine variable Lichtstärke. Objektive wie das NIKKOR Z 28-75mm f/2.8 haben eine feste Lichtstärke.

Festbrennweiten wie das NIKKOR Z DX 24mm f/1.7 oder NIKKOR Z 35mm f/1.8 S haben eine feste Lichtstärke. Wenn ihr noch mehr Helligkeit braucht, gibt es dafür die Festbrennweitenobjektive mit beeindruckend großen Lichtstärken – das NIKKOR Z 58mm f/0.95 S Noct zum Beispiel ermöglicht eine atemberaubende Lichtstärke von f/0,95.

Was ist die Naheinstellgrenze?

Jedes Objektiv hat eine Naheinstellgrenze, ab der es frühestens ein Motiv aufnehmen kann. Sie variiert je nach Objektiv und bei Zoomobjektiven sogar je nach Brennweite. Wenn ihr näher als diese Grenzentfernung an das Motiv herangeht, klappt es nicht mehr mit dem Scharfstellen.

Fashion shots for magazine article, MARIE BÄRSCH and Shooting the Hero Shot.
Budgetfreundliche DX-Objektive

NIKKOR Z DX 24mm f/1.7

Wenn ihr wunderschönes Bokeh zu einem fantastischen Preis wünscht, dann nehmt das allererste Z-Bajonett-Festbrennweitenobjektiv für Nikons DX-Serie. Dieses 24-mm-Objektiv – das bei einer Vollformatkamera 36 mm entspricht – hat eine „klassische“ Brennweite und bietet eine große Vielseitigkeit, von Landschaften bis hin zu Nahaufnahmen. Und dank der Naheinstellgrenze von 0,18 m müsst ihr nicht weit zurücktreten, um die perfekte Aufnahme zu machen. Mit einem Gewicht von nur 125 g ist es zudem der ultimative Begleiter für unterwegs.

Für einen tieferen Einblick in die technischen Daten klickt hier oder lest hier unsere Tipps, wie ihr mit dem 24-mm-Objektiv das Beste aus euren Motiven herausholt.

NIKKOR Z DX 16-50mm f/3.5-6.3 VR

Das NIKKOR Z DX 16-50mm f/3.5-6.3 VR ist eine Kit-Objektivoption für Nikons DX-Kameras und ist ideal für einfach alles – von Innenräumen über Stadtfotos bis hin zu Porträts. Das schnell fokussierende Weitwinkelzoom hat eine Naheinstellgrenze von 0,2 m. So kommt ihr ganz nah an euer Motiv heran (perfekt für Nahaufnahmen), könnt aber auch mühelos Halbtotalen und Weitwinkelaufnahmen machen.

NIKKOR Z DX 12-28mm f/3.5-5.6 PZ VR

Mit diesem Ultraweitwinkel-DX-Power-Zoom könnt ihr sanft und gleichmäßig zoomen, ohne das Objektiv zu berühren – ideal für die Aufnahme eurer Vlogs oder für Videoaufnahmen mit Gimbal. Dank des eingebauten Bildstabilisators sorgt dieses Objektiv dafür, dass eure Motive immer und überall scharf sind. Ob Fotos oder Videos – dieses Objektiv eignet sich perfekt für kreative Porträtaufnahmen mit Ultraweitwinkel. Ihr braucht ein paar Ideen? Hier starten.

NIKKOR Z DX 50-250mm f/4.5-6.3 VR

Das NIKKOR Z DX 50-250mm f/4.5-6.3 VR ist als Kit-Objektiv zusammen mit den Kameras Zfc und Z50 erhältlich. Es ist ein großartiger Allrounder und eignet sich mit einer Brennweite von 250 mm für Action- und Tieraufnahmen und mit den Brennweiten am unteren Ende auch für Porträtaufnahmen, da die Naheinstellgrenze nur 0,5 m beträgt. Es ist ein ideales erstes Telezoom mit großer Vielseitigkeit. Die 50-mm-Brennweite ist sehr beliebt für Porträts.

Erschwingliche FX-Objektive sind das superscharfe, tragbare NIKKOR Z 24-50mm f/4-6.3 und die Festbrennweite NIKKOR Z 40mm f/2 mit viel Lichtstärke und schönem Bokeh.

Wenn ihr nur ein Objektiv kauft: Wählt das NIKKOR Z DX 24mm f/1.7 für DX-Kameras

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NIKKOR Z DX 24mm f/1.7 an der Nikon Z30
Für Hobbyfotograf:innen und Fortgeschrittene, die bereits fürs nächste Level sind

NIKKOR Z 70-180mm f/2.8

Das Telezoom NIKKOR Z 70-180mm f/2.8 ermöglicht ein großartiges, sanftes Bokeh. Ihr kommt damit näher an das Motiv heran und es ist ideal für Videofilmer:innen, die sich nicht mit einem schweren Zoomobjektiv belasten wollen. Es wiegt nur 795 g. Die variable Brennweite lässt euch die Möglichkeit, alle Arten von Porträtaufnahmen zu machen, von Ganzkörper- bis zu Nahaufnahmen.

NIKKOR Z 35mm f/1.8 S

Mit diesem erschwinglichen 35-mm-Objektiv fangt ihr mehr Licht im gesamten Bildausschnitt ein, sodass Fotos und Videos gestochen scharf und farbenfroh werden. Die Blende f/1.8 sorgt für sanftes, cremiges Bokeh und den perfekten Hintergrund bei Porträts. Die Brennweite 35 mm ist sowohl bei Fotograf:innen als auch bei Videofilmer:innen beliebt, da sie einen natürlichen Bildausschnitt und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Fokuspunkt und Hintergrund bietet. Während 50 mm und 85 mm die perfekten Objektive für Nahaufnahmen sind, ist das 35-mm-Objektiv ein vielseitiger Allrounder, der in jede Tasche gehört.

NIKKOR Z 50mm f/1.8 S

Gestochen scharfe Details und ausgeklügeltes Bokeh lassen eurer Kreativität freien Lauf. Das NIKKOR Z 50mm f/1.8 S ist ein Muss für fortgeschrittene und professionelle Fotograf:innen, und die Lichtstärke von 1:1,8 ermöglicht alle Arten von kreativen Aufnahmen. Mit 50 mm verfügt ihr über die einfachste Brennweite, um euer Motiv schön in Szene zu setzen, da sie dem natürlichen Blick unserer Augen entspricht. Die geringe Tiefenschärfe sorgt jedes Mal für ein ansprechendes Bokeh. Alle Porträtfotograf:innen sollten ein 50-mm-Objektiv besitzen. Das gilt insbesondere für Hochzeitsfotos.

Wenn ihr nur ein Objektiv kauft: Wählt das NIKKOR Z 50mm f/1.8 S

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NIKKOR Z 35mm f/1.8 S
Für Profis

NIKKOR Z 50mm f/1.2 S

Wie das NIKKOR Z 50mm f/1.8 S sorgt auch dieses Standardobjektiv mit 50 mm Brennweite für hervorragendes Bokeh und gestochen scharfe Fotos. Doch die Blende f/1.2 hat gegenüber f/1.8 den Vorteil, dass sie dank der größeren Lichtmenge, die sie hineinlässt, noch schneller fokussieren kann. Mit dem 50-mm-Objektiv könnt ihr euer Motiv stets perfekt in Szene setzen – bei schwachem Licht, im Studio, auf der Straße oder in Innenräumen.

NIKKOR Z 85mm f/1.8 S und NIKKOR Z 85mm f/1.2 S

Dieses 85-mm-Objektiv ist der Traum aller Porträtfotograf:innen. Niemand in der Porträtfotografie kommt ohne 85-mm-Objektiv aus, insbesondere in der Hochzeitsfotografie. Die hohe Lichtstärke und die geringe Tiefenschärfe sorgen für ein sanftes Bokeh – perfekt, wenn ihr störende Dinge im Hintergrund entfernen müsst. Ihr könnt euch nicht entscheiden, welche Blende ihr wählen sollt? Blende f/1.2 lässt noch mehr Licht durch – fantastisch für Schwachlicht-Szenarien und wenn ihr Weichheit und Schärfe für jede einzelne Aufnahme fein austarieren möchtet.

NIKKOR Z 70-200mm f/2.8 S

Das NIKKOR Z 70-200mm f/2.8 S ist das richtige Objektiv für euch, wenn ihr schnell und einfach von der Nahaufnahme zur Weitwinkelreportage wechseln möchtet und auf Vielseitigkeit Wert legt. Dank der magischen Blende f/2.8 mit neun Lamellen gelingt die Schärfeeinstellung reibungslos, schnell und gestochen scharf. Die Naheinstellgrenze beträgt nur 0,5 m im Weitwinkelbereich und 1 m im Telezoombereich, sodass das Objektiv jederzeit einsatzbereit ist.

Wenn ihr nur ein Objektiv kauft: Wählt das NIKKOR Z 85mm f/1.8 S

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NIKKOR Z 85mm f/1.2 S

Brecht ein paar Regeln

In der Porträtfotografie ist alles erlaubt. Seid also kreativ und verwendet ruhig Spezialobjektive.

Wenn ihr ein bestimmtes Detail eures Models hervorheben möchtet, solltet ihr Makroobjektive wie das NIKKOR Z MC 50mm f/2.8 oder das NIKKOR Z MC 105mm f/2.8 VR S für ultrascharfe, hochauflösende Nahaufnahmen verwenden.

Möchtet ihr experimentieren? Versucht es mit einem Fisheye: Das AF-S Fisheye NIKKOR 8-15mm f/3.5-4.5E ED und das AF DX Fisheye NIKKOR 10.5mm f/2.8G ED haben beide ein Sichtfeld von 180 Grad, eine große Tiefenschärfe und sehr kurze Brennweiten. All das führt zu überraschenden Ergebnissen. Mit diesen Objektiven wird das Ausprobieren schon fast zur Sucht.

Objektive mit F-Bajonett

Wenn ihr von einer Nikon-DSLR mit F-Bajonett wechseln und weiterhin eure F-Objektive verwenden möchtet, könnt ihr dies mit dem Nikon-Bajonettadapter FTZ II tun. Er ermöglicht es euch, ohne Einbußen bei der Bildqualität etwa 360 F-Objektive mit eurer Kamera aus der Z-Serie zu verwenden.

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